Liebe Kameradinnen und Kameraden,
die DLRG versteht sich seit jeher als Werte-orientierter Verband, der sich der Humanität verpflichtet hat und fest auf dem Fundament unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht. Wir stehen für Toleranz, Offenheit und Gleichberechtigung. Diskriminierung in jeglicher Form hat bei uns keinen Platz. Wir setzen uns aktiv für die demokratische Grundordnung und die Menschenrechte ein und distanzieren uns von extremistischen Positionen.
In unserem Leitbild heißt es dazu:
Unsere freiwillige und ehrenamtliche Arbeit gestalten wir selbstbestimmt, nach demokratischen Prinzipien und im partnerschaftlichen Miteinander. Alle Gliederungen, die den Namen der DLRG führen, richten ihr Tun und Handeln an den gemeinsamen Regeln und Werten aus. Vertrauen, Glaubwürdigkeit, gemeinschaftliches und humanitäres Handeln bilden die Grundlage des verbandlichen Umgangs.
Im gesellschaftlichen Diskurs erleben wir seit einigen Jahren unterschiedliche Strömungen, die sich konträr zu den von uns gelebten Werten verhalten. Angesichts der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten in Deutschland sehen wir es als unsere Verantwortung, ein klares und öffentlich wahrnehmbares Statement zu setzen und uns entschieden für die demokratische, offene und humanitäre Grundhaltung einzusetzen.
Der Präsidialrat der DLRG als unser bundesweit höchstes Gremium zwischen den Bundestagungen hat deshalb vor einer Woche mit einem einstimmigen Beschluss die Grundhaltung der DLRG bekräftigt und uns allen zugleich Richtlinien zum Umgang mit Organisationen gegeben, die unsere Grundwerte missachten.
Der Landesverbandsrat der DLRG Nordrhein hat gestern diese Grundhaltung mit ebenfalls einstimmigem Beschluss nochmals bekräftigt und ihn damit für sich und alle Gliederungen unseres Landesverbandes als verbindliche Richtlinie in Kraft gesetzt. Ich bitte euch herzlich, alles verbandliche Handeln der DLRG danach auszurichten und diese Grundhaltung öffentlich wahrnehmbar mit Leben zu füllen.
Der Beschluss des Präsidialrats im Wortlaut:
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist die größte freiwillige Wasserrettungs-organisation und steht für eine tolerante, lebendige und offene Gemeinschaft. Wir leisten humanitäre Arbeit und setzen uns für die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen ein. Unabhängig von deren Herkunft, Religion oder ihrer jeweiligen Lebenswelt.
Für Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form von Menschen-feindlichkeit gibt es innerhalb der DLRG keinen Raum. Humanität, soziale Verantwortung sowie eine demokratische Grundhaltung und fairer Sportsgeist prägen unser Handeln auf allen Ebenen. Dies schließt extremistische Haltungen aus.
Die DLRG ist ein demokratisch geführter Verein. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind für uns und unsere Arbeit elementar. Die DLRG ist überparteilich. Wir sprechen mit allen Akteuren, Organisationen und politischen Parteien, die die demokratischen Grundwerte und Menschenrechte achten und niemanden aufgrund seiner Person, seiner Herkunft, seines Geschlechts oder seiner Religion diskriminieren. Das entspricht unserem humanitären Auftrag und unserem Leitbild.
Daraus folgt, dass wir nicht mit Parteien, Organisationen, Verbänden oder Gruppen zusammenwirken, die durch ihre Haltung und ihre Äußerungen unsere Grundwerte missachten, die Verfassung in Frage stellen und die Demokratie in Deutschland bedrohen. Extremisten und Verfassungsfeinde haben in der DLRG keinen Platz und sind für uns keine Partner.
Alle Mitglieder und Vorstände der DLRG stehen für diese Werte ein. Ein menschen- und demokratiefeindliches Verhalten wird in unseren Reihen nicht geduldet.
Der Präsidialrat beauftragt deshalb auch die Satzungskommission bis zur Bundestagung einen Vorschlag zu erarbeiten, wie innerhalb der DLRG gehandelt werden kann, wenn Verstöße gegen unsere vereinbarte Grundhaltung bekannt werden. Insbesondere auch für Fälle in denen eine Mitgliedschaft unvereinbar ist.
Unsere Grundhaltung und die damit verbundenen Sanktionen bei Zuwiderhandlung sollen fest in der Satzung der DLRG verankert und im Rahmen der Bundestagung 2025 beschlossen werden, um jederzeit den Verband und seine Mitglieder zu schützen und die demokratische, offene und humanitäre Grundhaltung der DLRG zu bewahren.
Der Beschluss des Landesverbandsrats im Wortlaut:
Der Landesverbandsrat stellt sich hinter den Beschluss des Präsidialrats vom 19. bis 21.04.2024 „Grundhaltung der DLRG zum Umgang mit Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und Extremismus“ und bekräftigt ihn ausdrücklich auch für den Landesverband Nordrhein sowie seine Bezirke und Ortsgruppen. Alle Gliederungen des Landesverbandes sind verpflichtet, nach den dort beschriebenen Maßstäben zu handeln und gegen etwaige davon abweichende Tendenzen vorzugehen. Als werteorientierte humanitäre Organisation treten die Gliederungen auch öffentlich erkennbar für diese Grundhaltung ein.